Film 1968-1970
Masao | 1970

Information zum Film

dieser film entstand 1969 in der künstler-wohngemeinschaft parkgasse1.
damals gehörte wien noch vornehmlich den wienern und anders aussehende menschen aus fernen ländern waren neugierig beobachtete exotische phänomene.
masao war ein sagenumwobener rücksichtslos lustvoll-verrückter wanderstudent, der sich einige zeit in unserer offenen gemeinschaft aufhielt.
während des abspielens dieses stummen 8mm films kamen nach und nach einige der mitbewohner in den raum und kommentierten die details ohne zu wissen, dass ich eine tonbandaufnahme gestartet hatte. Ich versuchte nun, diesen film als unnachahmliche avantgardistische neuheit anzupreisen, dass der film schon ohne ton sehr gut sei, und wenn nicht, erst der noch nicht vorhandene ton den film zu einem meisterwerk erblühen lassen werde.
dem wurde heftig widersprochen, es wäre viel besser ins kino zu gehen und sich einen "oswald kolle-film" anzusehen.... eine lustvolle parodie auf die schon damals vorhandene langweilige und bedeutungsschwangere ernsthaftigkeit des experimental- und "avantgardefilms".


Fest in der Parkgasse | 1969

Information zum Film

dieser film entstand 1969 in der künstler-wohngemeinschaft parkgasse1.
kreative gesellige zusammenkünfte und exzessive musik mit tanz und bewegung rund um die uhr standen über die noch telefonlosen jahre an der tagesordnung. ich war da immer mit der kamera dabei und beobachtete alles durch den sucher.
ich liebte besonders die mehrfachbelichtung, die selbstentwicklung iun gurkengläsern und war beeindruckt von den filmen der wiener aktionisten wie marc adrian, kurt kren, ernst schmidt jun., der filmgruppe rosa-grün-blau, die ich alle schon im "kuratorium neuer österreichischre film" persönlich kennenlernte und mit denen mich dann eine lebenslange künstlerfreundschaft verband.
aber auch die welt der warhol-factory, die ich aus katalogen, büchern und berichten kannte faszinierte mich und beeinflusste mich zum trashfilm, der damals nicht sehr üblich war, aber mittlerweile über handycam, laptop und video-software auch im TV und werbung zum gewohnten bild wurde. das "fest in der parkgasse" ist ein zeitdokument der 68er kunststudenten und des damaligen zeitgeistes.


Ende | 1969

Information zum Film

1969 war die stadt wien eine graue, kalte, noch vom faschismus gezeichnete welt. im kamnpf gegen den "wiener virus", einer typisch verbreiteten depression bereitete vielen jungen begabten freunden probleme, aus denen sie mit drogenkonsum oder selbstmord zu entfliehen suchten.
das leben in der anarchistisch-kreativen künstlergemeinschaft erweckte das gefühl der möglikchkeit alles anders und individuell machen zu können und sich nicht an konventionen halten zu müssen.
der glaube an veränderung, bewegung, die aussicht nach neuen ufern, das sich öffnen der grossen internationalen welt der reisen, interessanter fremder kulturen, eine internationale bewegung der buntheit, von freiheit des einzelnen, neue positiv-natürliche sicht der sexualität und gemeinsamer aufbruch gegen krieg und unterdrückung in der welt verursacht eine bewegende aufbruchstimmung auch in der musik und kunst.

der film zeigt die divergenz zwischen der innen- und aussenwelt, das ende der grauen kälte draussen, den beginn einer kraftvollen bunten zukunft.


Die Fliege | 1968

Information zum Film

dieser super-8 mm film entestand in der parkgasse-künstlergemeinschaft 1969.
im bild bin ich mit 23 jahren zu sehen, nach einer um mich kreisenden fliege zu erwehren.
ich versuche ständig diese fliege mit dem mund zu fangen, was erst nach verschiedenen
versuchen gelingt. erst dann öffnet sich das zoom langsam, um mehr vom bild freizugeben.
und dann versteht man auch den grund dieses merkwürdigen verhaltens.
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2006 fand ich in meinem keller einen unauffälligen alten plastioksack, den ich neugierig öffnete.
es kamen da eine grössere anzahl 8 mm filmrollen unterschiedlicher länge zum vorschein.
darunter auch mein erster trickfilm "underground - kino"
zum teil waren da auch noch unbelichtete und auch unentwickelte kassetten.
die fertigen und zusammengeschnittenen rollen liess ich auf DVcam überspielen und sah
erstmals wieder meine filme aus der studentenzeit. zum teil habe ich diese damals aus
geldmangel selber in gurkengläsern entwickelt, was meinen vorstellungen
als einer von den wiener aktionisten und andy warhol und anderen künstlern dieser zeit
beeinflussten filmemachens entgegenkam.
eine auswahl von 4 filmen aus dieser zeit von 1968 bis 1971 stelle ich zur information
auf diese internetseite.